Ansicht Schulgebäude Südseite

Praxis an Mittelschulen

Unter Praxis an Mittelschulen werden berufsrelevante Projekte verstanden, die in Zusammenarbeit mit Handwerkern, Meistern, Dienstleistern, Künstlern, betrieblichen Ausbildern oder gewerblichen Fachlehrern verwirklicht werden.

Die Schülerinnen und Schüler sollen so angeleitet werden, dass ein vorzeigbares Produkt oder eine Dienstleistung entsteht. Dadurch soll ein enger und praxisnaher Bezug zur Arbeits- und Berufswelt erreicht werden.

An unserer Schule hatten wir in den vergangenen Jahren bereits mehrere Projekte, z.B. im Schuljahr 2013/14 der Bau des großen Insektenhotels, das bisher an der Berghalde in Penzberg bewundert werden konnte. Im Schuljahr 2022/2023 steht eine Erneuerung des Insektenhotels an!

Im Schuljahr 2021/22 wurde unter Anleitung eines Ofenbauers unser schulhauseigener Holzofen wieder funktionstüchtig gemacht.

Im Schuljahr 2022/23 wird im Frühjahr die Zusammenarbeit zwischen Schule und Wirtschaft in einem Projekt der Technikgruppe 8 und der Firma Niebling, Penzberg gestärkt und ausgebaut.


Backprojekt

An der Bürgermeister-Prandl-Mittelschule Penzberg fand vom 28. bis zum 29. März 2023 ein aufregendes Backprojekt statt. Die Klasse 7M hatte die Gelegenheit, unter der Anleitung des erfahrenen Bäckermeister Martin Andrä aus Eberfing „Penzberger Zungen“, eine Art „Rahmfleckerl“ im schuleigenen Holzofen zu backen.

Das Backprojekt erstreckte sich über zwei Tage. Am ersten Tag lernten die Schülerinnen und Schüler, wie man Teige für das Backen vorbereitet und erhielten eine Einführung in die richtige Teigführung. Bäckermeister Martin Andrä erklärte ausführlich, wie man Hefeteige richtig zubereitet und führte die Schülerinnen und Schüler in die Kunst des richtigen Gehens und Knetens von Teigen ein. Auch der Rahm-Käse-Frühlingszwieble-Belag für den folgenden Tag konnte vorbereitet werden.

Am zweiten Tag ging es dann ans Eingemachte. Die Klasse lernte, wie man den Teig richtig vorbereitet und die Teigrohlinge rund schleift. Dabei gab es wertvolle Tipps und Tricks von Martin Andrä, die den Schülerinnen und Schülern halfen, den Teig perfekt zu verarbeiten. Zeitgleich wurde der schuleigene Holzbackofen angefeuert, ausgeräumt und ausgewischt („gehudelt“). Zum Schluss wurden die „Penzberger Zungen“ noch in den Holzofen „eingeschossen“ – gebacken.

Insgesamt wurden über 300 Stück der köstlichen Penzberger Zungen gebacken. Die Zusammenarbeit mit der Bäckerei Andrä aus Eberfing, die für das Know-how sorgte, trug wesentlich zum Erfolg des Projekts bei. Am Ende wurden die gebackenen Zungen an Schülerinnen und Schüler verschenkt.

Das Backprojekt war somit nicht nur eine tolle Erfahrung, um etwas über das Backen von Penzberger Zungen zu lernen, sondern auch eine Möglichkeit, grundlegende Fähigkeiten im Umgang mit Teigen zu erlernen, die auch in anderen Bereichen des Backens und der Küche von Nutzen sein können. Die Schülerinnen und Schüler waren begeistert von der Erfahrung, die sie gemacht hatten, und stolz auf ihre Leistungen. Das Projekt war ein voller Erfolg und wird sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben.


Technikkurs der 8. Jahrgangsstufe stellt Visitenkartenbox beim Unternehmen Niebling her

Unter fachkundiger Anleitung des Feinwerkmechanikermeisters und Leiters des Bereiches Werkzeugbau Herrn Reisner sowie des Kraftfahrzeugtechnikermeisters und Leiters des Bereiches Maschinenbau Herrn Börroth des Penzberger Unternehmens Niebling bekam unser Technikkurs der 8. Jahrgangsstufe der Bürgermeister-Prandl-Mittelschule Penzberg mit Techniklehrerin Frau Porer an zwei Projekttagen (07.03. und 14.03.2023) zunächst einen Einblick in die Ausbildungsberufe Mechatroniker, Werkzeugmechaniker und Zerspanungsmechaniker. Die beiden Meister erklärten den Schüler*innen bei einer Firmenführung die Voraussetzungen, um diesen Beruf zu erlernen, sowie Verdienst- und Aufstiegsmöglichkeiten. Niebling stellt Maschinen her, welche Kunststofffolien thermisch umformen und diese dann anschließend mit flüssigem Kunststoff hinterspritzen. Dieses Verfahren hat das Unternehmen eigenständig ent- und weiterentwickelt.

Bereits in den vorangegangenen Unterrichtsstunden im Fach Technik fertigten die Schüler*innen eine technische Zeichnung der Visitenkartenbox an. Danach durften unsere Schüler*innen im Unternehmen selbst praxisbezogene Tätigkeiten durchführen, z.B. das Plotten der zu verformenden Folien, die Verformung der Folien und das Ausstanzen der verformten Folien. Anschließend wurde die Kunststofffolie hinterspritzt. Hier lernten die Schüler*innen die Prozesse des HPF-Verfahrens (High Pressure Forming) und das IML-Verfahren (In-Mould-Labeling) - eine innovative Etikettiertechnik für Kunststoffprodukte - kennen.

Arbeitsschritte in der ersten Woche aus dem Bericht eines Schülers:

Angefangen haben wir mit einer dünnen durchsichtigen Kunststoffplatte, die wir in die entsprechende Größe geschnitten haben.     

Danach wurde sie erhitzt und mit Druckluft in Form gebracht.     

So sieht die Folie nach dem ersten Arbeitsschritt aus!

Arbeitsschritte in der zweiten Woche aus dem Bericht eines Schülers:

Dann wurde unsere Vorlage von dem Kunststoff getrennt. Dies wurde mit einem Stanzwerkzeug gemacht:

Danach wurden wir in zwei Gruppen eingeteilt.

Die erste Gruppe hat die ausgestanzte Folie in eine Maschine gelegt, wo in die Innenseite Kunststoff aufgetragen wurde, damit es fester und stabiler wird.

Dies geschieht bei sehr hoher Temperatur und mit viel Druck.

Arbeitsschritte der Folie:

Die Unterseite haben wir von der Firma Niebling bekommen und diese haben wir mit dem Oberteil verbunden und fertig war die Visitenkatenbox!

Währenddessen hat die zweite Gruppe einen Flaschenöffner aus einer Mutter und einem Sechskantschraubenzieher gefertigt.

Als erstes wurde die Mutter angeritzt.

Zunächst wurden die angeritzten Stellen abgesägt.

Nun wurde der Sechskantschraubenzieher mit der Mutter verbunden und fertig war der Flaschenöffner!

Nach den beiden Projekttagen durfte jeder seine Visitenkartenbox und den Flaschenöffner mit nach Hause nehmen!

Wir hatten alle viel Spaß bei der Herstellung unserer Werkstücke, haben viel über das Thema Kunststoffe gelernt und einen sehr guten Einblick in die Arbeitswelt bekommen!

 

Die Technikgruppe der Bürgermeister-Prandl-Mittelschule Penzberg bedankt sich herzlich beim Team der Firma Niebling, vor allem bei Herrn Börroth und Herrn Reisner für die beiden Projekttage!


Einblick in die Arbeitswelt eines Ofenbauers

Unter fachkundiger Anleitung des Ofenbaumeisters Herrn Pichler bekam unser Technikkurs der Klasse 9M der Mittelschule Penzberg und mit Techniklehrerin Frau Emeljanoff an drei Projekttagen zunächst einen Einblick in die Arbeitswelt eines Ofen- und Luftheizungsbauers. Herr Pichler erklärte den Schülern die Voraussetzungen, um diesen Beruf zu erlernen, sowie Verdienst- und Aufstiegsmöglichkeiten.

Danach durften unsere Schüler praxisbezogene Tätigkeiten an unserem schulhauseigenen Holzofen durchführen, z.B. den lockeren Putz entfernen, Risse oberhalb der Feuerraumtür aufkratzen, die lockeren Hüllensteine ausbauen und wieder mit Hilfe eines Hüllenbaustoffes einbauen. Die Aschenlade des Holzofens wurde anschließend ausgebaut, repariert und wieder eingebaut. Anschließend durften die Schüler die Ofenhülle grundieren und verputzen. An der Rückseite des Backofens wurden das Ofenrohr und der Metallschornstein befestigt.

Als alle Arbeiten erledigt waren, wurde der Holzofen zur Zugprobe angeheizt!

Zur großen Begeisterung und dank der guten Zusammenarbeit aller zog der Rauch nach oben ab!

Zum Schluss gab es noch eine fachmännische Schlussbesprechung und alle Schüler halfen Herrn Pichler seine Werkzeuge und die Baustelle wieder aufzuräumen.

Dieses Projekt hat uns allen sehr viel Spaß gemacht!

Wir freuen uns schon auf weitere Projekte mit unserem schulhauseigenen Holzofen – schon im Juli werden ihn unsere drei 7. Klassen für das Projekt „Vom Korn zum Brot“ – Backen von Brot aus selbst angesetztem Sauerteig - (Projekt zur Alltagskompetenz und Lebensökonomie/Schule fürs Leben) nutzen.